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Kommunikation in der Pandemie

Die Covid-19-Pandemie hat uns individuell aber auch als Gesellschaft herausgefordert. Bei Fachleuten und Laien bestehen grosse Unsicherheiten, nicht alle können damit gleich gut umgehen. Die einen haben genug von den Experten, die anderen halten die Experten gleich für Lügner oder sogar für die Treiber der Pandemie.

Viele standen der Impfung kritisch bis ablehnend gegenüber. Mit der zunehmenden Zahl der Geimpften schwindet die Skepsis und auch die Ablehnung. Die Impfung teilt sich selber mit. Für das Gesamte braucht es aber eine sinnstiftende Kommunikation. Dies nimmt an Bedeutung zu je mehr, unterschiedliche Meinungen (!) zu Fakten geäussert werden. Halbwahrheiten und Falschaussagen dürfen nicht stehen gelassen, sondern müssen korrigiert werden. Ein sachlicher Ton muss die polemische Demagogie bodigen.

In früheren Krisen, wie Seuchen oder Kriegen, haben zum Beispiel die christlichen Kirchen diese Kommunikation übernommen. Egal wie man zu ihren Botschaften steht, sie gaben den Menschen Halt. Was festzustellen ist, dass keine Religionsgemeinschaft, weder in der Schweiz noch anderswo, es in der Covid-19-Pandemie vermocht hat, sinnstiftend auf die Bevölkerung einzuwirken. Dies bestätigt den Bedeutungsverlust, den die christlichen Kirchen in Europa erleben.

In Deutschland erklären die Virologin Sandra Ciesek und ihr Kollege Christian Drosten Woche für Woche die biologischen, medizinischen und gesellschaftlichen Aspekte, die Deutschland in der Covid-19-Pandemie beschäftigen. Herausgefordert werden sie von einem kompetenten Journalistinnenteam.

In der Schweiz schaffte es Daniel Koch während der ersten Welle zu kommunizieren und die Nation hinter die Regierung zu scharen. Und Bundesrat Berset konnte mit einem sehr persönlichen Interview vor Weihnachten 2020 Klarheit und Sicherheit schaffen. Inzwischen gibt es diverse, interessante Foren, allerdings mit begrenzter Reichweite. Alles in allem aber fehlen schweizweit umfassende Kommunikatorinnen oder Kommunikatoren. Trockene Medienkonferenzen im Vorlesungssaal des Medienzentrums, in denen staatliche Vertreterinnen und Vertreter zu Wort kommen, vermögen keine charismatische Kommunikation aufzubauen.

Die Pandemie erklären und die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, dazu bräuchte es charismatische Personen und ein Foren, am Besten in drei Landessprachen.

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Experte in ...

… Coaching, Public Affairs, Interessenvertretung, Lobbying und Verbandsmanagement in der Gesundheits-, Bildungs- sowie Sozialpolitik und darüber hinaus.

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